KLAUS MOHR & MICHEL BRIAND         tippe  hier bitte



Trainingsplatz an der „Source du Groseau“ ca. 1,5 km Außerhalb von Malaucéne Richtung Gipfel des Mont Ventoux. Traumhaft gelegen an zwei Seiten eines kleinen Sees der von der Quelle gespeist wird.


Ob das Wasser allerdings noch so reichlich fließen wird !? Lassen wir uns überraschen !




Rings um den kleinen See ,der durch das Quellwasser gespeist wird, befindet sich das Terrain Libre , mit unterschiedlichem Niveau.


Das Schießen beim „Pétanque“ Spiel.

„Um eine gutplatzierte gegnerische Kugel von ihrer Position 

zu entfernen, benötigt man einen Spieler, der diese Technik präzise und reproduzierbar umsetzen kann. Da wir auf keine exakten Daten wie Geschwindigkeit, Kraft, Gravitation etc..etc. zur Zielerfassung zur Verfügung haben und einsetzen können, sondern mit unseren schwankenden, menschlichen Möglichkeiten auskommen müssen, benötigen wir unsere unbewussten, intuitiven Fähigkeiten um das Ziel zu treffen“!    

Pétanque in der Provence 

Das intuitive Schießen

Um beim Schießen, werfen, Schleudern mit einem Stein oder einem präzisen geometrischen Körper z.B. Einer Kugel ,erfolgreich ein Ziel zu treffen,

( Jagd oder Sport ) bedarf es einer speziellen Technik. Der Blick ist auf den zu treffenden Punkt fokussiert, respektive der Schütze mit seinem ganzen Körper, kommt intuitiv in die richtige Haltung. Die Position des Armes, das Gewicht des zu werfenden Gegenstandes, Armschwung und anderer markanter Punkte wird nicht bewusst beurteilt.
Die intuitive Zielmethode beruht auf Erfahrung, lässt sich also ausschließlich durch Übung erreichen. (Weshalb wir von intuitiv und nicht von instinktiv zielen reden, da die Definition von Instinkt den Vorgang beim schießen/werfen, nicht beschreiben kann)
Beim Erlernen der intuitiven Zielmethode wendet der Schießer/ Werfer jedoch automatisch einige der unten stehenden Zielmethoden an. Einigen Schützen/Werfern ist dies bewusst, anderen nicht, aber alleine der Vorgang des schießen /werfen-Lernens an sich bedingt, dass einige Zielmethoden automatisch geschehen. 

Was ist beim schießen eigentlich intuitiv?

Das Werfen oder Schleudern eines Gegenstandes um ein Ziel zu treffen ,bezeichne ich in diesem Beitrag als „schießen“.

Die Tatsache, dass Intuition aus dem Unbewussten heraus entsteht, sie nicht erzwungen werden kann, sowie auch die unglückliche Vermengung der Begriffe intuitiv und instinktiv, machen die Sache nicht einfacher. „Ein intuitiver Schütze zielt nicht, sondern schießt einfach“, 
Im Folgenden also der Versuch, das Ganze ein wenig aufzudröseln.


„Intuitiv“ bezieht sich alleine auf den Zielvorgang

Gemeint ist damit, dass der Schütze seinen Bewegungsablauf wie gewohnt durchführt, sich selbst kontrolliert, bezüglich des Zielvorganges aber dann intuitiv vorgeht. Soll heißen: Der Schütze hat im Vorfeld die Entfernung weder gemessen noch geschätzt und wendet keine darauf basierende, systematische Zieltechnik an . Der Zielvorgang an sich beschränkt sich darauf, dass der Schütze sich auf den Punkt schaukelt, d.h.: Stand , Körperhaltung, das Ziel fokussiert im Auge behalten, den Armschwung richtig bemessen, bis er intuitiv das Gefühl hat „es passt“.
Die Aufmerksamkeit des Schützen sowie auch sein visueller Fokus (die Stelle auf die der Blick scharf gestellt wird), verengen sich dabei auf das zu treffende Ziel.
Diese Definition beschreibt am genauesten, was beim intuitiven schießen passiert .

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Intuitiv heißt nicht zielen

Diese Aussage ergibt sich, wenn nur bewusstes Zielen aufgrund einer mit dem logischen Verstand getätigten Schlussfolgerung als zielen definiert wird. Also wenn aufgrund einer gemessenen, geschätzten oder bekannten Distanz
zielen als bewusster Vorgang definiert, ist die Aussage, dass intuitive Schützen nicht zielen, richtig. 


Bewegungsablauf intuitiv vs. kontrolliert ausführen/lernen

Beginnen wir ganz am Anfang…  Kein Mensch beginnt das Schießen völlig intuitiv.  Die ersten Versuche mit einem Stein zu treffen sind immer eine Nachahmung dessen, was der Werfer/Schütze irgendwo anders – ,anderen Schützen, Trainer, Videos, Bücher etc. – gesehen hat. Diese Nachahmung ist anfangs immer vom Verstand begleitet: „Aha, ich muss den Arm und den Stein/Kugel so und so halten. Jetzt  nehme ich den Arm  weit  nach hinten usw.“ Erst nach einer gewissen Zeit automatisiert sich dieser Bewegungsablauf derart, dass der Schütze nicht mehr darüber nachdenken muss. Hier ist aber auch festzuhalten, dass es sich dann um einen im Muskelgedächtnis gespeicherten, automatisierten Bewegungsablauf handelt. 



Kann der Bewegungsablauf intuitiv verbessert und perfektioniert werden?

Ja, dafür trainieren wir! Jeder Schütze kommt im Laufe der Zeit auch zu intuitiven Einsichten im Sinne von: „Ah, wenn ich es so mache, geschieht das, daraufhin ändert sich das… „.
Zugleich benötigt Intuition aber immer auch Erfahrung als Grundlage. Ist davon zu wenig vorhanden, kann es sein das wichtige „Bausteine“ für eine intuitive Erkenntnis fehlen. Feedback durch andere Schützen und Trainer erweitern den Erfahrungsschatz des Schützen. Ebenso wichtig ist jedoch auch die Freude am Ausprobieren und das immer wiederkehrende Durchbrechen der Routine, beispielsweise durch Schießspiele und alternative Körperhaltungen. Es zeigt sich, dass Schützen, die Freude am Experiment und zugleich aber auch die Disziplin für regelmäßiges Training eines strukturierten Bewegungsablaufes haben,  eine höhere, intuitive Zielsicherheit entwickeln, als Schützen, die entweder nur stur nach „Standardschuss Schema F“ lernen.

„Unter dem Bein durchschießen“ „linke Hand in die Hosentasche“ etc,etc.


Intuitiv – bis der Verstand eingreift

Sehen wir einem Schützen zu, der gerade erst das Schießen erlernt. Er hält denArm mit der Kugel in Richtung Ziel, richtet seinen Stand und Körper auf gut Glück (nicht intuitiv!) aus, macht den Armschwung und läßt die Kugel raus. Die ersten paar dutzend Schüsse ist das ohnehin ein reines Glücksspiel, da der Schütze nicht unterscheiden kann, ob seine Streuung an Fehlern im Bewegungsablauf liegt, oder ob seine Gesamtausrichtung zum Ziel nicht gepasst hat. Spätestens dann, wenn der Schussablauf des Schützen aber sicher genug geworden ist, um zumindest auf kurze Distanz  im Essteller-Radius zu landen, bemerkt er natürlich, dass sein Schußbild zu hoch, tief, seitlich usw. anzeigt. Selbstverständlich schlussfolgert er, dass er beim nächsten Schuss entsprechend anders den Körper auszurichten hat , die Handhaltung und Armschwung anpassen muß. Der Verstand setzt ein ! 
Nach einer gewissen Anzahl / Trainingszeit an Versuchen benötigt der Schütze diese Schlussfolgerung nicht mehr. Er spürt intuitiv (nicht instinktiv) wenn er in der richtigen Position ist.


Intuition trainieren…

Es ist eine häufige Frage, ob sich die Fähigkeit „intuitiv zu sein“ trainieren oder fördern lässt. Die Antwort ist ja. Dafür ist jedoch zu beachten, dass die Eigenart der Intuition darin besteht, vom bewussten Einsatz des Verstandes und des Willens unbeeinflusst zu sein. Unser Intellekt ist während eines intuitiven Vorganges nicht zwangsläufig abgeschaltet – Vielmehr befindet er sich in einer Beobachterrolle. Bezogen auf das Schießen bedeutet dies, das wir sehr wohl wahrnehmen, was wir tun. Wir beobachten wie unser Körper in die richtige Position kommt, bzw. führen sogar den intuitiven Impuls, ihn in eine bestimmte Position zu bringen, bewusst aus. Was währenddessen jedoch nicht stattfindet, ist eine Beurteilung der Handlung durch den Verstand. Wir überlegen (rechnen!) nicht ob das, was wir intuitiv tun stimmt. Wir tun es einfach. Erst danach setzt der Verstand ein und überprüft, bewertet, analysiert das Ergebnis.


Setzt der Verstand bereits vor dem Armschwung ein, bewertet beispielsweise:

„es sind ca. 9 mtr., denk an einen weiträumigeren Armschwung, damit du die Länge hast“ ,oder „heb jetzt beim Vorschwung  den Arm und lass die Kugel später raus“ und korrigiert der Schütze danach bewusst , hat er während des Schusses vom intuitiven zum bewussten gewechselt.


Wenn man „intuitiv sein“ trainieren möchte, tut man dies, indem man die Zuschauerrolle des Verstandes fördert. Meditation ,Nichtstun, Luftschlösser bauen, Spaziergänge ohne Ziel unternehmen, Kreativ-Übungen wie man sie in allen Kunstrichtungen findet, freies Tanzen, einfach in sich hineinhören und spüren üben – alles, was in diese Richtung geht, fördert die Fähigkeit intuitiv zu handeln oder intuitiv Erkenntnisse zu gewinnen.
Bezüglich des intuitiven Schießens an sich kann man sich nach diesem Satz richten:

Alles ist besser, als beim Schießen über das Schießen nachzudenken.

Anders gesagt: Wer intuitiv schießt, muss dabei nicht unbedingt im Zustand tiefer meditativer Versenkung sein. Er muss seine Aufmerksamkeit auch nicht zu hundert Prozent auf das Ziel fokussiert haben. Wenngleich beides durchaus super ist, klappt intuitiv Schießen mitunter auch schon erstaunlich gut, wenn man währenddessen über seine Steuerklärung nachdenkt. Oder über die Liebe. Hauptsache der Verstand ist mit etwas anderem beschäftigt… !
Linke Hand in der Hosentasche etc, etc.

Klaus Mohr, u.V. eines Artikels von Manfred Herrmann „intuitives Bogenschießen“




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YouTube , Michel Briand Pétanque



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